Wer die schönen Städte Blekinges erkunden möchte, startet am besten im Südwesten von Blekinge mit Sölvesborg, der kleinen Stadt mit den Wurzeln im dänischen Mittelalter.
Die Anreise nach Sölvesborg ist einfach. Die Verbindungen mit Großstädten wie Malmö und Kristianstad sind gut, sodass man mit dem Zug, dem Bus oder dem eigenen Auto fahren kann.
Sölvesborg
Zu Sölvesborg mit seinen rund 9000 Einwohnern gehört Listerlandet, eine Halbinsel mit mehreren charmanten Fischerdörfern, z. B. Hällevik, Hörvik und Djupekås. Eine halbe Stunde Bootsfahrt außerhalb von Listerlandet liegt die sagenumwobene Insel Hanö. Im nördlichen Teil der Gemeinde liegt Ryssberget mit großen zusammenhängenden Buchenwäldern.
In Sölvesborg und seiner Umgebung gibt es viele alte Denkmäler, sowohl über als auch unter der Erde. Auf dem Hügel Mörby befindet sich ein Steinhaufen aus der älteren Bronzezeit (ca. 1400 v. Chr.) mit einer weiten Aussicht. Im Wald von Lörby gibt es ein Gräberfeld, das wahrscheinlich aus der Eisenzeit stammt, und in Stiby steht der Stiby-Sissa-Stein. An der St. Nicolai-Kirche stehen zwei Runensteine, allerdings nicht an ihrem ursprünglichen Platz.
Highlights:
Sweden Rock Festival: Das traditionelle Rockfestival findet jedes Jahr Anfang Juni in Norje nördlich von Sölvesborg statt. Auf fünf Bühnen treten über 90 Bands auf und bieten eine optimale Mischung aus Classic Rock, Hard Rock, Metal, Blues und verwandten Genres. Black Sabbath, Iron Maiden, Aerosmith und Guns N' Roses waren bereits Gäste.
Sölvesborgsbron: Mit 760 m ist die Sölvesborgsbron die längste Fußgängerbrücke in ganz Europa. Sie überquert die Bucht Sölvesborgsviken und macht in der Hälfte einen „Zwischenstopp“ auf der kleinen, grünen Insel Kaninholmen. Mit ihren drei markanten Bögen, die bei Dunkelheit in wechselnden Farben angeleuchtet werden, ist das 2013 eingeweihte Bauwerk ein architektonischer Hingucker.
Ritz Conditori och Bageri am Marktplatz: Bäckerei und Café im Wiener Stil. Ausgezeichnetes Brot, Kuchen und Brötchen, die vor Ort ausschließlich mit echter Butter gebacken werden. Auch Marmeladen, Limonade und Pralinen sind selbstgemacht. Zudem gibt es leichte Mittagsgerichte wie Salate, Baguettes und Pasteten. Spezialität sind die steingebackene Sauerteigbrote und im Sommer ist die Schlange für das selbst gemachte Eis oftmals lang.
Karlshamn
Weiter geht es östlich entlang der Küste nach Karlshamn. Die 20.000-Einwohner-Stadt wurde 1664 gegründet und war als Marinebasis geplant. So entstand die Festung, das Kastellet auf der kleinen Insel Frisholmen in der Mitte der Hafeneinfahrt. Nachdem Karlskrona die Rolle als Marinehafen übernommen hatte, entwickelte sich Karlshamn zum Handelszentrum, bekannt u.a. für die Punschherstellung. Ein Nachbau der Fabrik, in der einst der „Flaggpunsch“ entstand, gehört heute zum Museum Karlshamn. Unter Anglern ist Karlshamn bzw. der Fluss Mörrumsån weltbekannt. Jedes Jahr kommen rund 10.000 Angler aus der ganzen Welt an den Mörrumsån. Damit ist der Fluss eine der größten Touristenattraktionen Blekinges.
Highlights:
Kreativum: Ein über 2.000 Quadratmeter großes Wissenschaftszentrum für neugierige Menschen jeden Alters mit rund 170 Entdecker- und Experimentierstationen - im Frühling und Sommer auch draußen. Besonders beliebt bei Familien mit Kindern jeden Alters, die sich geistig und körperlich messen möchten.
Östersjöfestivalen: Das Ostseefestival ist ein riesiges Volksfest mit unterschiedlichen Konzerten und Kulturveranstaltungen, Kulinarischem und Kirmes, das seit über 60 Jahren immer in der 29. Kalenderwoche von mittwochs bis samstags stattfindet. Vier Tage lang im Juli ist die Stadt gefüllt mit Musik, Unterhaltung, kulturellen Veranstaltungen, einer Oldtimershow und Speisen aus der ganzen Welt. Jedes Jahr treten einige der größten Künstler Schwedens auf dem Festival auf. Besonders beliebt ist der alljährliche Festumzug am Donnerstagabend, bei dem sich Vereine und Musikgruppen kreativ und ausgefallen präsentieren.
Mormors Bakeri: Im Herzen des malerischen Dorfes Nötabråne nördlich der Stadt Karlshamn erfüllen sich vier Frauen aus mehreren Ländern – auch Deutschland – einen Traum und servieren ihren Gästen hausgemachte vegetarische Köstlichkeiten in besonderem Ambiente. Im Sommer kann man wunderbar im Garten sitzen und im Winter sorgen die alten Öfen in den heimelig eingerichteten Räumen im Haus von 1870 für Wärme. Bei Mormors Bakeri sind Kinder herzlich willkommen und so gibt es drinnen und draußen viel Platz zum Spielen. Veranstaltungen wie Konzerte, Workshops, Apfelfest oder das besondere Weihnachtsbuffet/Julbord laden das ganze Jahr über in eines der gemütlichsten Cafés Südschwedens ein. Zu Mormors Bakeri gehören neben dem Café und vegetarischen Restaurant auch ein kleiner Hofladen, eine Frühstückspension und eine feine Kunstgalerie. Geschmacklich wird eine gastronomische Reise, die schwedische Tradition mit internationaler Raffinesse verbindet, geboten.
Ronneby
Weiter geht es Richtung Osten in das im 13. Jahrhundert gegründete Ronneby. Erst 1658 wurde Ronneby schwedisch und war damals die größte Stadt sowie Handelszentrum Blekinges. Nach blutigen Jahren wurde der Stadt Anfang des 19. Jahrhunderts dank der Kockums-Gießerei, der Emailwerke in Kallinge, und des Kurbads Ronneby Brunn neues Leben eingehaucht. Ronneby wird allgemein als Herz der Region, die den Beinamen „Garten von Schweden“ trägt, angesehen. Das Motto Ronnebys ist „Der moderne Kurort.“ Nachdem 1775 entdeckt wurde, dass die Wasserquellen eisenreich sind, entwickelte sich Ronneby zu einer der bedeutendsten schwedischen Kurstädte. Nicht nur kranke, sondern auch viele wohlhabende Schweden strömten nahezu in Scharen nach Ronneby, um sich mit einer Trinkkur zu stärken und durch den beeindruckenden Park mit verschiedenen Gartenbereichen zu wandeln. Heute sieht der Kurpark wieder so aus wie im 18. Jahrhundert und Besucher können das Heilwasser aus der alten Quelle probieren.
Highlights:
Brunnspark: Der wunderschöne historische Park aus dem 18. Jahrhundert ist ein lebendiger Teil der Stadt Ronneby und wird heute für viele Veranstaltungen genutzt, wie z. B. Mittsommerfeste, die Autoschau des Nostalgiefestivals, Flohmärkte, Freiluftkonzerte, Naturwanderungen, Liederabende und Sommerjogging. Es gibt viele verschiedene Gärten, historische Gebäude, große Wiesen zum Spielen und Picknicken, mehrere Seen und sogar einen kleinen Wasserfall, von dem man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und die historischen Gebäude des Parks hat. In denen sind u.a. das kostenlose Naturkundemuseum Naturum Blekinge, das Café Mandeltårtan (Mandeltorte) mit gemütlichem Bed & Breakfast, die Jugendherberge und die Verwaltung der Stadt untergebracht.
Heilig-Kreuz-Kirche: Eine der größten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist die imposante und wunderschöne mittelalterliche Heilig-Kreuz-Kirche. Die Kirche ist von charmanten Kopfsteinpflasterstraßen und alten Holzhäusern umgeben, die eine einzigartige Atmosphäre schaffen. Liebhaber von Geschichte und Architektur werden von der handgemalten Decke und ihrer historischen Bedeutung beeindruckt sein. Die Kirche befindet sich auf einem Hochplateau im nordöstlichen Teil des Stadtzentrums und ist von einem alten Friedhof umgeben. Die ummauerte Kirche wurde in mehreren Etappen, hauptsächlich im Mittelalter, erbaut. Der Grundriss ist lateinisch kreuzförmig mit einem langen schmalen Chor im Osten und einem Turm im Westen. Die Sakristei ist an der Nordseite des Chors angebaut, während sich im Süden, westlich des Querschiffs, eine Vorhalle befindet.
Äggaboden: Ländliche Idylle und schwedische Küche aus saisonalen regionalen Zutaten bietet das Restaurant in der alten Scheune, im Sommer auch in der schönen Orangerie oder im Garten mit Blick auf die offenen Felder. Über das Jahr verteilt gibt es mehrere Märkte mit Leckereien und Handwerk und im gemütlichen Hofladen können Gemüse, Wildfleisch, frische Eier und Marmelade, aber auch Geschirr, Blumen und Geschenke eingekauft werden. Die Produkte stammen von lokalen Bauern und Produzenten. Zum Bauernhof gehört ebenfalls ein Bed & Breakfast.
Karlskrona
Nur 30 Kilometer weiter östlich von Ronneby liegt Karlskrona. Mit über 65.000 Einwohnern ist die Marinestadt die größte Blekinges und bietet einige herausragende Sehenswürdigkeiten aus Schwedens Zeit als Großmacht. Karlskrona verteilt sich auf über 30 Inseln des Blekinge-Archipels und gehört aufgrund seiner Marinearchitektur zum UNESCO-Welterbe. Am imposanten Marktplatz finden sich einige beeindruckende Bauten, doch Karlskrona hat auch ganz gemütliche Ecken zu bieten. Zu einem Besuch in Schweden gehören hübsche kleine rote Holzhäuser unbedingt dazu. Auf der Insel Dragsö gibt es in Brändaholm eine wunderschöne kleine Ansammlung der beliebten Schwedenhäuser. Darüber hinaus gibt es auf Dragsö einige schöne Strände, die im Sommer zum Baden und im Winter zu ruhigen, einsamen Spaziergängen einladen.
Highlights:
Marinemuseum: Schwedens nationales Museum für die Geschichte der schwedischen Seeverteidigung und Teil des Weltkulturerbes steht am Hafen der Insel Stumholmen. Im großen, hellen Gebäude mit Panoramafenstern gibt es moderne, interaktive Ausstellungen sowie ein Restaurant mit typisch Schwedischem Mittagsbuffet. Im Museumsshop können zudem Souvenirs und auch Kunsthandwerk gekauft werden.
Stortorget: der imposante Marktplatz von Karlskrona gilt als einer der größten in Nordeuropa und wird von zwei Kirchen flankiert. Dazu gehört die achteckige Dreifaltigkeitskirche, die auch Deutsche Kirche (Tyska kyrkan) genannt wird. Viele Besucher sind von dem großen Platz fasziniert, auf dem die Statue von Karl XI, dem Gründer der Stadt, über den gepflasterten Platz blickt.
Stadtführung: Die Kulturkompaniet bietet das ganze Jahr über unterschiedliche Führungen an. Es gibt Stadtrundgänge – mit und ohne Dramaturgie, Vorträge, Führungen und kulturhistorische Exkursionen im Welterbe Karlskrona. An der beliebtesten Führung „Wenn die Russen kommen“, haben in den letzten zehn Jahren bereits über 60.000 Menschen teilgenommen. Dafür geht es tief unter die Stadt. Denn unter Karlskrona befinden sich über 5.000 Quadratmeter geheime unterirdische Militärbunker. Im Frühling und Sommer finden die Führungen auch auf Deutsch statt.
Olofström
Olofström liegt nördlich von Sölvesborg und ist vor allem für seine Natur bekannt. Zur Gemeinde gehört Schwedens südlichste Wildnis. In der 13.000 Einwohner-Gemeinde Olofström ist es einfach, ein aktives Leben im Freien zu genießen. Überall ist man in der Nähe der Natur, kann wandern, angeln, grillen, Rad fahren, reiten oder einfach nur spazieren gehen und erleben, was die Natur zu den verschiedenen Jahreszeiten zu bieten hat. Olofström hat hundert Seen, darunter einige größere, und ist deshalb ein richtiges Kanu-Mekka und Angler-Paradies. Das Seengebiet reicht von Olofström über die fünf großen Seen Halen – Raslången – Gillesjön – Filkesjön – Immeln bis nach Skåne hinein.
Highlights:
Valhall: Von der Felsenklippe, die als senkrechter Abgrund rund 40 Meter tief hinunter abfällt, hat man eine fantastische Aussicht über den See Orlunden und die umliegenden Wälder. Perfekt für ein Picknick an der dortigen Grillstelle. Ihren Namen verdankt die Klippe übrigens einer alten Legende. Nach der wurde dort in vorchristlicher Zeit versucht die Kranken und Gebrechlichen durch den Sturz in den Abgrund auf den Weg in das sogenannte Totenreich Valhall/Walhalla zu bringen. Das Totenreich Valhall/Walhalla gilt in alten nordischen Sagen als der mythische Aufenthaltsort der Krieger, die im Kampf ehrenhaft gestorben sind, und wird als prachtvoller Palast mit goldenen Wänden beschrieben. Trotz der Höhe ist die Spitze der Felsenklippe Valhall leicht zu erreichen, da sich ein Parkplatz auf gleichem Höhenniveau befindet. Vorsicht mit jüngeren Kindern, es gibt keine Sicherungen.
Frickabron: Die Frickabron ist eine 83 Meter lange Hängebrücke über den Halen, den größten See Blekinges. Sie verbindet die beiden Naturschutzgebiete Halen und Pieboda. Neben der Brücke gibt es eine Badestelle und einen Grillplatz. Weitere Picknickplätze gibt es entlang der unterschiedlichen Wanderwege: Halenrundan mit 5,7 km, Rödhultsrundan mit 11,6 km und Olsarundan mit 6,7 km.
Renates Bageri & Restaurant: Café und Bäckerei im Zentrum von Olofström mit frisch gebackenem Brot, leckeren Kuchen, Gebäck und Pralinen. Die Auswahl an süßen Speisen ist besonders groß. Zudem gibt es einen abwechslungsreichen Mittagstisch sowie täglich Salate, Grillsandwiches und belegte Brötchen. Der Kaffee wird mit frisch gemahlenen Bohnen zubereitet und im Sommer lockt selbst gemachtes Eis. Das lässt sich perfekt direkt gegenüber essen. Dort befinden sich am Fluss Holjeån der kleine Stadtpark Aniara-Park und ein großer Spielplatz für Kinder von 1 bis 15 Jahren mit vielen unterschiedlichen Spielmöglichkeiten.